Montag, 13. Februar 2012

Gedanken zum Stillen

Heute will ich mal was zum Stillen schreiben.
Erst einmal aus dem Duden:
Wortart: schwaches Verb
Worttrennung: stil|len
Bedeutungsübersicht
1. (einen Säugling) an der Brust Muttermilch trinken lassen
2. einen Säugling durch regelmäßiges Stillen ernähren
2. (ein Bedürfnis) befriedigen, zum Aufhören bringen
3. etwas zum Stillstand bringen, eindämmen

Synonyme zu stillen
an die Brust legen, anlegen, die Brust geben, nähren, säugen; (Medizin, Biologie) laktieren
abdecken, befriedigen, decken, zufriedenstellen, zum Aufhören bringen; (gehoben) sättigen; (bildungssprachlich) saturieren; (Psychologie) absättigen
abschwächen, begrenzen, beschränken, bremsen, dämpfen, eindämmen, mildern, unterdrücken, unter Kontrolle bringen, vermindern, verringern, zum Stillstand bringen; (gehoben) dämmen, Einhalt gebieten/tun, mindern
Herkunft
mittelhochdeutsch, althochdeutsch stillen = still machen, beruhigen
Grammatik
schwaches Verb; Perfektbildung mit »hat«

Das ist die trockene Theorie in echt siehts anders aus.
Eigentlich gibts nur zwei Mama Gruppen in Sachen „stillen“ aber mit mir sinds drei! :)
Da sind zum einen die Vollblutstillmamas; sie stillen mit einer Leidenschaft ihr Baby, dass man fast neidisch werden könnte. Zudem versuchen die meisten von diesen Vorzeigestillerinnen, jede andere Mama mit viel Nachdruck ebenfalls vom Stillen zu überzeugen - meist sind sie auch Langzeitstiller.
Sie genießen das Stillen und zelebrieren es regelrecht. Da wird sich einträchtig hingesetzt, das Kind angelegt und die Ruhe und Zweisamkeit genossen.
Ok, jedem das Seine.

Dann gibts die „normalen“ Stillmamas, die ihr Kleines stillen, weils eben den Kleinen gut tut. Sicher finden sie es auch schön, aber nach sechs Monaten ist meist Schluss und eigentlich sind sie auch froh über die wiedergewonnene Freiheit. Sie versuchen niemanden zu überzeugen und stillen halt zum wohl des Kindes.

Tja, und dann gibts da noch mich. Ich kenn mich in der Zwischenzeit wirklich gut aus und hatte auch schon überlegt als Stillberaterin zu arbeiten (wenn die blöde, medizinische Vorausbildung nicht wäre). Durch die Startschwierigkeiten bei J. hab ich viel übers Stillen gelernt und kann sagen, dass ichs auch wirklich gut kann.
Aber so richtig Spaß hab ich nicht am Stillen. Sicher, es tut dem Kind wirklich gut, ist auch eine deutliche Entlastung der Haushaltskasse und sehr gesund, aber irgendwie werde ich nie die totale Stillmama sein. Ich bin nicht die Normale aber auch nicht die Totale. Ab und an wäre es schon schön wenn ich mal nicht ran müsste. Wenn die Kleine grade trinkt und ich zum Beispiel mal nach dem Hunden schauen muss. Tja, jetzt siehts so aus, dass ich mit entblößter Brust und Kind auf dem Arm in den Wintergarten renne. Wohlgemerkt das klein E. fleißig weiter trinkt. Zum Glück haben wir keine direkten Nachbarn, die hätten dann wohl schon das Teleskop aufgestellt.
Oder wenn J. auf einmal ganz still ist, außerhalb meines Sichtkreises, während ich E. an der Brust hab. Das verheißt meist nix Gutes und so renne ich wiedermal mit… naja, den Rest könnt ihr euch ja denken.
Ich kann aber auch nicht einträchtig dasitzen, in voller Stille und genießen, wenn die Kleine trinkt. Die ältere Generation beneidet mich, weil ich stille und sie früher ja nicht „die Unterstützung hatten“ und schauen dann ganz begeistert dabei zu, wie die Kleine saugt. Neee, ich kann das nicht!
Bei J. war es übrigens ganz genauso. Muss ich mir da Gedanken machen, weil ich mich auf den sechsten Monat freue? Ich glaub nicht, denn trotz allem geb ich meinem Kind wenigstens sechs Monate das, was es am meisten in diesen braucht.
Hm, wenn ich das so lese fall ich wohl auch in die Kategorie nomalstillmamas, wenigstens zum großen Teil.

Ach... und an die Flaschenmamas sei gesagt, ich finds nicht schlimm, wenn ihr nicht stillt. Ich finds nur schade, wenns nicht mal versucht wurde.

In diesem Sinne wünsch ich allen Schwangeren einen tollen Stillstart und allen Stillmamas eine schöne Stillzeit.

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